Materialien für den Religionsunterricht
und Übungen zur
didaktischen Aufbereitung
[Zusammengestellt
für die Fortbildung „Interreligiöses Lernen: Intentionen und Konkretionen im
Lehrplan der Realschule“, 26.4.-30.4.2004, Gars]
„Eine Vision für Frieden im Nahen Osten
– und darüber hinaus“
Ein spiritueller Friedensvorschlag, der im Bild eines
architektonischen Modells die Einheit der drei Abrahamischen Religionen erklärt
Inhalt dieses Papiers:
Präsentation des
Materials und Übungen zur didaktischen Aufbereitung 2
1 Einführung 2
1.1 Die Problemstellung 2
1.2 Der Hinweis auf die Lösung liegt im
Felsendom 2
2 Meditative Hinführung zur Quelle der Lösung 3
2.1 Einführende Gruppenarbeit
Abrahams-Erfahrungen in verschiedenen
Kulturen 3
2.2 Die Grunderfahrung des Abram/Abraham (Gen
12-22) 3
3 Das Heiligtum der drei Religionen 8
3.1 Jesaja 66:20 8
3.2 Die involvierten
religiösen Gruppen 9
3.3
Verfallserscheinungen machen Erneuerung notwendig 9
3.4 Rückbesinnung
auf die eigene Essenz stiftet Frieden 9
3.5 Der neue Tempel 9
Das Material 10
1 Lehrplanbezüge 10
1.1 In
den Jahrgangsstufen 10
1.2 Für fächerübergreifenden Projektunterricht 10
2 Bilder 10
3 Texte für die Übung zum Verständnis Abrahams 10
3.1 Die indianischen Kontras 10
3.2 Die zwölf Schritte der „Anonymen“,
besonders Schritt eins 11
3.3 Lao-tse 38/87 12
4 Der Text des Friedensvorschlags und die Reaktionen darauf 12
4.1 Der Text 13
4.2 Das Projekt auf
einen Blick (ein Diagramm) 19
4.3 Die Reaktionen auf
den Vorschlag 20
1 Einführung in das Projekt
anhand eines Modells
[der Inhalt des
Vorschlags, mit Erklärungen, folgt als Punkt 3]
1.1 Die Problemstellung:
Der religiöse Kern des
israelisch-palästinensischen Konflikts
Die Juden möchten in ihrem angestammten Land ihr religiöses
Leben im vollen Umfang wieder aufnehmen, d.h. sie möchten wieder einen
Tempel
Der Platz für diesen
Tempel, der Tempelberg, ist aber belegt durch ein islamisches Heiligtum,
den Felsendom, der dort im Jahr 687 errichtet wurde
Religiöse Juden
möchten den Felsendom abreißen, aber gerade der Felsendom ist der
drittheiligste Platz für die Muslime in der Welt, weil ihr Prophet Mohammed an
diesem Platz in den Himmel aufgefahren ist.
Wie kommen die Juden
also zu ihrem Tempel?
1.2 Der Hinweis auf die
Lösung liegt im Felsendom
Der Felsendom ist
errichtet um den sogenannten „Felsen des Abraham“.
Er markiert den
Platz, an dem der Prophet Mohammed in einer Vision in den Himmel aufgefahren
ist.
Die Himmelfahrt
des Propheten Mohammed fand an diesem Platz statt, weil dies der Platz
ist, an dem Abraham seinen Sohn Isaak opfern wollte.
Für den Propheten
Mohammed war diese Bereitschaft des Abraham, diese Haltung der Hingabe, das
Vorbild für seine neue Religion: „Islam“ bedeutet „Hingabe“. Damit sind
wir im Islam beim Ursprung des Judentums.
Auch für das
Christentum hat dieser Platz eine zentrale Bedeutung – nicht nur weil
Abraham an diesem Platz seine Prüfung bestanden hat, sondern weil Jesus
unweit davon in dem gleichen Geist sein Leben hingegeben hat.
Daher ist das der
Platz, an dem der neue Tempel errichtet werden muss, weil er hier zu einem Symbol
der Einheit der drei Religionen und damit des Friedens wird. Da der Platz am
Boden aber belegt ist, muss dieser Tempel hoch darüber errichtet werden.
Warum darüber? – Das
werden wir noch erfahren.
1.3 Präsentation des
Modells:
Bilder vom Tempelberg
und von dem Modell [Material, Bilder, Seite 10 ff.]
2. Meditative Hinführung zur
Quelle der Lösung:
2.1 Einführende
Gruppenarbeit - Einfühlung
und Erfahrungsaustausch
[Material dazu Seite 11-12 dieses Papiers]
Vergleichbare Erfahrungen anderer Kulturen:
1. Die indianische Tradition des „Contrary Bow“:
Die Cheyenne-Indianer haben diese Institution geschaffen für Menschen,
die, indem sie prinzipiell dagegen sind, eine neue Tradition begründen und das
Gute der alten darin einbinden
Woher wissen diese „Kontras“, was sie zu tun haben?
2. Die Erfahrung der Anonymen Alkoholiker [„Die zwölf
Schritte“]:
„…dass ich mein Leben nicht mehr meistern konnte“ [die alten
Erklärungsmodelle geben keinen Halt mehr] mit anschließender Kapitulation des
alten Ich und der neuen Erfahrung der Führung von oben
3. Lao-tse [38/87]: Die Stufen des Verfalls: Stufen zunehmender,
verwirrender äußerer Regeln – biblisch: „fremder Götter“.
Die Erneuerung: Rückkehr zum Tao
Die zu klärenden
Fragen:
1. Welche interkulturell gemeinsame Grunderfahrung
wird angesprochen?
2. Welche Instrumente stehen den
Menschen zur Lösung zur Verfügung?
3. Unterschiede und Gemeinsames in der
Herangehensweise
4. Vergleich der Lösungen aus den drei
Beispielen
2.2 Die Grunderfahrung des
Abram meditativ nachvollziehen
[Unsere Frage ist
hier nicht die nach der Historizität der Abrahamsgeschichte, die möglicherweise
frei erfunden ist; wir folgen einfach der biblischen Erzählung, die ihrerseits
einer gewissen historischen Wahrscheinlichkeit folgt: „Abram/Abraham“ ist in
jedem Fall die archetypische Gesamt-Gestalt, die sich löst von der alten
Tradition der vielen Götter und eine neue Tradition begründet, des „Volkes
Gottes“ und damit des Monotheismus, mit allen Implikationen.]
Die Religion
seiner Väter, eine Religion vieler Götter:
Die polytheistischen Mythen mit ihren allzumenschlichen Skandalen
Die Kulte, der Aberglaube, die
Unzulänglichkeit der Priester
Die Religion seiner Väter entspricht nicht Abram’s Erfahrung
Er findet sich in diesen Geschichten
nicht wieder
Er will ehrlich sein und sich nicht
selbst vergewaltigen
Er findet nur eines, auf das er sich
verlassen kann
Nur das, womit er von Natur aus [„von
Gott“] ausgestattet ist
Was ist das?
Abram kann die
Religion und Kultur seiner Väter nicht nachvollziehen
Er trennt sich von seinem Elternhaus, von seinem Stamm und wandert aus
Er begründet eine neue Tradition auf
einer neuen spirituellen Basis:
Auf dem für ihn einzig Verlässlichen: der eigenen, gottgegebenen
Wahrnehmung und der eigenen inneren Stimme
Diese neue Tradition wird zum Segen
für die ganze Menschheit
Abrams
Berufung und Wanderung nach Kanaan: Gen12,1-9
12:1
Der Herr sprach zu Abram: Zieh weg aus deinem Land, von deiner Verwandtschaft
und aus deinem Vaterhaus in das Land, das ich dir zeigen werde.
12:2 Ich werde dich zu einem großen Volk
machen, dich segnen und deinen Namen groß machen. Ein Segen sollst du
sein.
12:3 Ich will segnen, die dich segnen; wer
dich verwünscht, den will ich verfluchen. Durch dich sollen alle Geschlechter
der Erde Segen erlangen.
12:4 Da zog Abram weg, wie der Herr ihm gesagt
hatte, und mit ihm ging auch Lot. Abram war fünfundsiebzig Jahre alt, als er
aus Haran fortzog.
Woher kommt
Abrams Glaube?
Nachdem Abram den Glauben seiner Väter
nicht nachvollziehen kann:
Er hat nichts, woran er sich
halten kann
Die Konfrontation mit dem Nichts [mit dem „nirvana“ – sanskrit
„ausblasen“, „verlöschen“] beschert ihm eine spirituelle Erfahrung: Er kann aus
dem Nichts schöpfen [vgl. 1 Gen 1,2f. und das buddhistische „Herz-Sutra“]
Ähnlich den Kontras, den Anonymen, den Nachfahren Lao-tse’s – und genau
gemäß Jesu erster Seligpreisung: „Selig die Armen im Geist…“
Aus dem Nichts kommt ihm eine Vision:
Die eine Kraft, die ihn ins
Leben gerufen hat, ruft ihn beim Namen
Sie hat ihm alles gegeben, was er zum Leben braucht:
Sensorik nach innen und außen
Verstand
ein verlässliches Erfühlen des richtigen
Weges
wahrgenommen als innere Führung: Sein „Herr“
führt ihn
Dieser Führung folgend zieht Abram ins Land seiner Träume:
Abram
baut einen Altar:
12:6 Abram zog durch das Land bis zur
Stätte von Sichem, bis zur Orakeleiche. Die Kanaaniter waren
damals im Land.
12:7 Der Herr erschien Abram und sprach:
Deinen Nachkommen gebe ich dieses Land. Dort baute er dem Herrn, der ihm
erschienen war, einen Altar.
Warum baut er einen Altar? Was ist ein
Altar? „Wem“ baut er einen Altar?
Er hat auf dem Weg ein weiteres spirituelles Erlebnis:
„El“ erscheint – im Gegensatz zum „JAHWE“ des Mose [„El“ steht für das
„Ahh“, das uns entfährt, wenn sich uns auf einer Wanderung plötzlich ein
ehrfurchtsgebietender Anblick bietet, ein Ausdruck für eine Wahrnehmung des
Numinosen, der Schöpferkraft]
Die religiöse Tradition, die Abraham kennt, benützt Altäre, um die an
solchen Orten empfangene Wertschätzung auszudrücken
Er benennt die schöpferische Kraft so wie er sie erfahren hat:
Es ist der „Herr“ des Lebens - vor dem man nur kapitulieren kann
13:3b
zwischen Bet-El und Ai, 13:4 dem Ort,
wo er früher einen Altar erbaut hatte. Dort rief Abram den Namen des Herrn
an.
Woran orientiert sich Abram?
In jeder Frage (besonders im Zweifel) besinnt er sich auf den
Herrn des Lebens
Er stellt sich auf dessen Perspektive
ein
Im Gegensatz zur
persönlichen Perspektive
Im Gegensatz zur triebhaften
(gefühlsmäßigen) Perspektive
Im Gegensatz zur Perspektive
nur seiner Gruppe
Er nimmt eine
übergeordnete Perspektive ein
[Indianer würden
sagen: „die des Adlers“]
Ein
anderer [Melchisedek]
hat auch bereits den einen Gott entdeckt
14:18 Melchisedek, der König von Salem,
brachte Brot und Wein heraus. Er war Priester des Höchsten Gottes.
14:19 Er segnete Abram und sagte: Gesegnet sei
Abram vom Höchsten Gott, dem Schöpfer des Himmels und der Erde,
14:20 und gepriesen sei der Höchste Gott, der
deine Feinde an dich ausgeliefert hat. Darauf gab ihm Abram den Zehnten von
allem.
Abraham erkennt, er ist nicht allein
mit dieser neuen Sicht der Welt
Melchisedek, dieser Priester des höchsten Gottes, ist unabhängig von
ihm, ja schon vor ihm, zur gleichen Einsicht gelangt
[vielleicht kommt Melchisedek aus der Echnaton-Schule, vielleicht ist
er es, der Abram hilft, seine Einsicht zu formulieren]
Das anerkennt Abraham mit einer großzügigen Geste, einem Verbündeten
gegenüber
Gottes Bund mit Abraham: 15,1-21
15:1
Nach diesen Ereignissen erging das Wort des Herrn in einer Vision an Abram:
Fürchte dich nicht, Abram, ich bin dein Schild; dein Lohn wird sehr groß
sein.
15:2 Abram antwortete: Herr, mein Herr, was
willst du mir schon geben? Ich gehe doch kinderlos dahin, und Erbe meines
Hauses ist Eliëser aus Damaskus.
15:3 Und Abram sagte: Du hast mir ja keine
Nachkommen gegeben; also wird mich mein Haussklave beerben.
15:4 Da erging das Wort des Herrn an ihn:
Nicht er wird dich beerben, sondern dein leiblicher Sohn wird dein Erbe
sein.
15:5 Er führte ihn hinaus und sprach: Sieh
doch zum Himmel hinauf, und zähl die Sterne, wenn du sie zählen kannst. Und er
sprach zu ihm: So zahlreich werden deine Nachkommen sein.
15:6 Abram glaubte dem Herrn, und der
Herr rechnete es ihm als Gerechtigkeit an.
In Abrams Erfahrung erscheint die schöpferische Kraft gleichsam wie ein
persönliches Gegenüber
Abram beschwert sich bei diesem Gegenüber, dass er keinen Sohn hat
Zahllose Nachkommen werden ihm versprochen
Abraham glaubt an das Unmögliche
Indem er [gegen jeden Anschein] vertraut, werden seine Wünsche erfüllt
„Gerechtigkeit“ =
„richtig eingestellt“ und folglich erfolgreich sein
17:1
Als Abram neunundneunzig Jahre alt war, erschien ihm der Herr und sprach zu
ihm: Ich bin Gott, der Allmächtige. Geh deinen Weg vor mir, und sei
rechtschaffen!
17:2 Ich will einen Bund stiften zwischen
mir und dir und dich sehr zahlreich machen.
17:3 Abram fiel auf sein Gesicht nieder; Gott
redete mit ihm und sprach:
17:4 Das ist mein Bund mit dir: Du wirst
Stammvater einer Menge von Völkern.
17:5 Man wird dich nicht mehr Abram nennen. Abraham
(Vater der Menge) wirst du heißen; denn zum Stammvater einer Menge von
Völkern habe ich dich bestimmt.
17:6 Ich mache dich sehr fruchtbar und lasse
Völker aus dir entstehen; Könige werden von dir abstammen.
17:7 Ich schließe meinen Bund zwischen mir und
dir samt deinen Nachkommen, Generation um Generation, einen ewigen Bund:
Dir und deinen Nachkommen werde ich Gott sein.
Abraham erkennt: Ein Bund ist möglich
mit dieser Kraft
Als Konsequenz werden alle Nachkommen
gesegnet sein
Die Bedingung dieses Bundes:
Sie müssen diese Kraft als „Gott“ über sich anerkennen.
Diese Kraft ist ganz real Herr ihres Lebens.
Ihr müssen sie sich daher total hingeben.
[Die einzige Alternative dazu ist Selbst-Täuschung und Untergang]
Hier ist der Punkt, an dem sich die Hingabe an Gott als die gemeinsame
Wurzel der drei Religionen zeigt.
17:21 Meinen Bund aber schließe ich mit
Isaak, den dir Sara im nächsten Jahr um diese Zeit gebären wird.
17:22 Als Gott das Gespräch beendet hatte,
verließ er Abraham und fuhr zur Höhe auf.
Hier erhebt sich noch mal die Frage: Wie
spricht Gott?
Es ist ein besonderer, auf das
Absolute gerichteter Zustand
„Das Gespräch“ entsteht durch eine Art innerer Einstellung
Es stellt sich bei dem, der diesen Bund hält, von selbst her, wenn es
not-wendig wird. Gott hat immer die Führung in dem Bund
Diese Einstellung verleiht die Fähigkeit, Lösungen und Zukünftiges zu
sehen, weil sie von einer „höheren“, übergeordneten Perspektive ausgeht.
Nach erfolgter Einsicht kehrt die Alltagswahrnehmung zurück
18:13 Da sprach der Herr zu Abraham: Warum
lacht Sara und sagt: Soll ich wirklich noch Kinder bekommen, obwohl ich so alt
bin?
18:14 Ist beim Herrn etwas unmöglich?
Nächstes Jahr um diese Zeit werde ich wieder zu dir kommen; dann wird Sara
einen Sohn haben.
Der „Glaube“ Abrahams ist ein Vertrauen, dass das, was alle für
unmöglich halten, möglich werden kann
Weil sie an das Unmögliche glaubten, hat das „Volk Gottes“
Außergewöhnliches erreicht:
Das Volk der Juden hat dafür den historischen Beweis erbracht.
Das Bild von der neunzigjährigen (17,17) Mutter ist ein Bild des
Unmöglichen – wie später das Bild von der Jungfrau-Mutter
Gott
stellt Abraham auf die Probe
22:1
Nach diesen „Ereignissen“ stellte Gott Abraham auf die Probe. Er sprach
zu ihm: Abraham! Er antwortete: Hier bin ich.
22:2 Gott sprach: Nimm deinen Sohn,
deinen einzigen, den du liebst, Isaak, geh in das Land Morija, und bring ihn
dort auf einem der Berge, den ich dir nenne, als Brandopfer dar.
Abrahams Kapitulation vor der einen Kraft wird auf die Probe gestellt, ob sie echt ist.
Abraham akzeptiert die Probe
Das Opfer des Sohnes ist ein Symbol
für die totale Hingabe
Dass so etwas erforderlich ist, ist ähnlich unwahrscheinlich wie die
neunzigjährige Mutter, aber denkbar als ein Extrem: So weit kann die Hingabe
erforderlich sein und daher gefordert werden.
Jesus ist ein weiteres Beispiel, wie
weit Hingabe geht.
Mohammed hat das Beispiel Abrahams als Muster gewählt und nach ihm die Religion benannt, die für
ewige Zeiten gelten soll – weil er diese Hingabe bei den Juden und bei den
Christen seiner Zeit vermisst hat.
Dass Christen und Juden vor den Muslimen diese Schuld eingestehen, wird
zur Grundlage der neuen Einheit und des Friedens.
Isaak
wird verschont – alle Völker der Erde werden gesegnet
22:12 Jener sprach: Streck deine Hand
nicht gegen den Knaben aus, und tu ihm nichts zuleide! Denn jetzt weiß ich,
daß du Gott fürchtest; du hast mir deinen einzigen Sohn nicht
vorenthalten.
22:13 Als Abraham aufschaute, sah er: Ein
Widder hatte sich hinter ihm mit seinen Hörnern im Gestrüpp verfangen. Abraham
ging hin, nahm den Widder und brachte ihn statt seines Sohnes als Brandopfer
dar.
22:14 Abraham nannte jenen Ort Jahwe-Jire (Der
Herr sieht), wie man noch heute sagt: Auf dem Berg läßt sich der Herr sehen.
22:15 Der Engel des Herrn rief Abraham zum
zweitenmal vom Himmel her zu
22:16 und sprach: Ich habe bei mir geschworen
- Spruch des Herrn: Weil du das getan hast und deinen einzigen Sohn mir nicht
vorenthalten hast,
22:17 will ich dir Segen schenken in Fülle und
deine Nachkommen zahlreich machen wie die Sterne am Himmel und den Sand am
Meeresstrand. Deine Nachkommen sollen das Tor ihrer Feinde einnehmen.
22:18 Segnen sollen sich mit deinen
Nachkommen alle Völker der Erde, weil du auf meine Stimme gehört hast.
Abraham braucht das Opfer nicht
ausführen, seine Einstellung genügt.
Die ganze Natur
(repräsentiert durch einen Widder) antwortet dieser Einstellung und
kommt zu Hilfe.
Im chinesischen Weisheitsbuch I Ching heißt es: „Innerste Wahrheit
(„Kung Fu“) bewegt sogar Fische und Schweine.“
Auf dem Berg ereignet sich 2000 Jahre später die Himmelfahrt des
Propheten Mohammed.
Mit Abrahams Nachkommen können sich
alle Völker der Erde segnen.
Wenn wir auf
diesen Felsen [der nicht erfolgten Opferung Isaaks] bauen, entsteht
3 Das Heiligtum der drei
Religionen
3.1 Damit
erfüllt werde das Wort des Propheten Jesaja (Jes
66:20):
„Es werden aus allen Völkern eure Brüder bringen
eine Gabe für den Herrn auf Rossen und Wagen, in Sänften, auf Maultieren
und Dromedaren, her zu meinem heiligen Berg nach Jerusalem, spricht der Herr,
so wie die Söhne Israels ihr Opfer in reinen Gefäßen zum Haus des Herrn
bringen.“
3.2 Die involvierten religiösen Gruppen:
1. Die Muslime: Die spirituelle Basis. Sie wachen über die
innere Einstellung
2. Die Christen: Die geistige Achse. Sie wachen über die
Menschlichkeit
3. Die säkularen Juden/Christen/Muslime: Die Wächter gegen
den Aberglauben
4. Das Volk Gottes: Die designierte integrative Kraft in
der Welt, wacht über den Weg zur Einheit
3.3 Die Verfallserscheinungen, die heute unnötigen Streit
erzeugen und die eine Erneuerung notwendig machen:
3.3.1 im Islam: Aus Angst, die eine Richtschnur [den Koran] zu verlassen,
werden temporale und lokale Verständnisse [Brauchtümer] des Koran
verabsolutiert und sie verdrängen dessen Geist
3.3.2 im Christentum: aus Angst, Jesus nicht ausreichend zu würdigen, erliegen
die Christen leicht der Gefahr, die Menschen zu Stiefkindern Gottes zu machen,
ihnen die Verantwortung und Freiheit, wie Abraham den richtigen Weg zu finden,
nicht zuzutrauen
3.3.3 Die Säkularen: Aus Angst vor Aberglauben verweigern sie sich der tieferen
Wahrnehmung
3.3.4 Das Volk Gottes: Aus Angst, das Gesetz zu verletzen, verlieren sie seine
Relativität aus den Augen
3.4 Was Frieden stiftet: Die Rückbesinnung auf die eigene
Essenz
3.4.1 Im Islam: „Islam“ ist Hingabe an die eine
schöpferische Kraft. Gehorsam ihr gegenüber bedeutet bereit sein, das Liebste
hinzugeben: Den Glauben, dass nur das bisherige Verständnis richtig ist. Wenn die
Muslime sich öffnen für die Gegenwart können sie auch die anderen Gruppen als
Menschen wahrnehmen, die sich hingeben, also als „Muslime“ im eigentlichen
Sinn.
3.4.2 Im
Christentum: „Christus“ ist
der Menschensohn, dem wir in seiner Menschlichkeit nachfolgen, wodurch wir uns
unserer echten eigenen Gotteskindschaft bewusst werden, was uns auch alle
anderen als ebensolche respektieren lässt.
3.4.3 Die
Säkularen: Sie werden sich
ihrer Rolle als Wächter vor dem Aberglauben wieder bewusst. Sie können damit echter
Religion gegenüber tolerant sein – gleichzeitig nehmen sie auch profanen
Aberglauben wahr.
3.4.4 Das Volk
Gottes: Sie werden sich
ihrer Verantwortung als integrative Kraft in der Welt wieder bewusst und sie
übernehmen diese als Dienst.
3.5 Der neue
Tempel:
Ausgehend von diesem
Verständnis erbauen diese vier Gruppen ein gemeinsames Heiligtum, von dem die
Basis bereits steht, dessen Achse und dessen Überbau aber neu errichtet werden,
um die Einheit der drei aufzuzeigen und um die alten Prophezeiungen [Jesaja]
wahr zu machen.
Material:
1
Lehrplanbezüge:
1.1
In den Jahrgangsstufen:
5.6
Sich neugierig öffnen: Begegnung mit fremden Kulturen und
Religionen
6.4
In der Wurzel verbunden: Vom Leben und Glauben der Juden
7.5
Andersgläubigen begegnen: die Muslime
8.3
Fremde Religionen achten lernen: Hinduismus und Buddhismus
9.2 Menschen fragen
nach Gott - Gottesvorstellungen der Religionen
10.5
Wie wird alles enden? Friedens- und Zukunftshoffnung der Christen
1.2 Für fächerübergreifenden
Projektunterricht unter dem Motto „alle gewinnen“:
Kunsterziehung: Gestalten der einzelnen Teile und Gestalten der Einheit.
Musik: Unterscheidende und verbindende Musikarten [z.B. Rai]
Erdkunde: Die Wirtschaftsformen und wirtschaftlichen Verflechtungen
Geschichte: Die Geschichte Palästinas und des Staates Israel – auch als Beispiel für die Arbeit der UNO.
Sozialkunde: Die unterschiedlichen Gesellschaftssysteme in islamischen Ländern und bei uns – und wo sie sich positiv treffen.
Ethik: Die Weltanschauung des Islam
Die Psychologie der Selbstmordattentäter und die Psychologie der israelischen Regierung: ein „lose/lose“-Modell, alle verlieren, keiner gewinnt
Religion: Das Friedensprojekt und seine theologischen Voraussetzungen und Folgen
2 Bilder:
2.2 Der Tempelberg mit Felsendom
2.4 Der Tempelberg, Luftaufnahme
2.5 Ein primitives Modell
des neuen Tempels
3 Texte für
die Übung zum Verständnis Abrahams:
3.1 Die indianischen
Kontras:
Der Stamm der Cheyenne hat Kontra-Clowns. Sie gehen
auf ihren Händen im Zeltlager herum, reiten rücklings auf ihren Pferden,
schießen Pfeile nach hinten über ihre Schulter und machen viele andere Dinge
„falsch“. Wenn sie an einen Fluss kommen, ziehen sie einen Moccasin aus und
halten dann ihr nacktes Bein, während sie durch das Wasser hüpfen. Bei einer
Schlacht dagegen tun sie die Dinge normal. Die anderen Stämme fürchteten die
Kontras, denn sie waren die versiertesten Krieger. Kontra-Clowns sind in dem
Film “Little Big Man” zu sehen.
Die
Kontra-Gesellschaften unter den Cheyenne, könnten als Therapie gedacht werden
für Männer, die sich nicht richtig integrieren konnten in die
nicht-kriegerischen und die nicht-Jagd-bezogenen Aspekte des Stammeslebens.
Die Kontras: Eine kleine Gruppe – wenn man sie
als “Gruppe” bezeichnen kann. Die Kontras leben alleine und abseits des
Stammes. Sie heiraten nie. Die Kontras tun alles umgekehrt. Wenn du möchtest,
dass sie das Eine tun, tun sie das Andere.
Den Kontras wird ein Kontra-Bogen gegeben. Er ist
wie eine Lanze. Sie nehmen ihn mit in die Schlacht. Mit diesem Bogen greifen
sie den Feind oft ganz alleine an. Die Kontras sind tapfer bis zum Punkt des
Selbstmords. Ein Kontra zu werden ist eine Aufgabe, die eine große Last
darstellt, und die große Verantwortung und Heiligkeit verlangt.
Indem der Kontra sich spontan (und bis zur Aufnahme in die
Kontra-Gesellschaft unbewusst) gegen alles und jedes wendet, ist er gezwungen,
sich intensivst mit seiner Kultur auseinanderzusetzen. Daher kam ihm
traditionell die Rolle zu, das Alte mit dem Neuen zu verbinden und das
Brauchbare der Tradition, die von den Jungen zunächst immer in Frage gestellt
wird, in seine Generation zu integrieren.
3.2 Die zwölf
Schritte der „Anonymen“, besonders Schritt eins:
1. Wir haben zugegeben, dass wir dem …….. [im
Fall Abrams: Aberglauben] gegenüber
machtlos sind und unser Leben nicht mehr meistern konnten.
2. Wir kamen zu dem Glauben, dass eine Macht - größer als wir selbst - uns unsere geistige Gesundheit wiedergeben kann.
3. Wir fassten den Entschluss, unseren Willen
und unser Leben der Sorge Gottes - wie
wir Ihn verstanden - anzuvertrauen.
4. Wir machten gewissenhaft und furchtlos Inventur
in unserem Inneren.
5. Wir gestanden Gott, uns selbst und einem
anderen Menschen die genaue Art unserer Verfehlungen ein.
6. Wir wurden vorbehaltlos bereit, unsere Charakterfehler
von Gott beseitigen zu lassen.
7. Demütig baten wir ihn, uns von unseren Mängeln
zu befreien.
8. Wir machten eine Liste aller Personen, denen
wir Unrecht zugefügt hatten, und nahmen uns vor, es an ihnen allen
wiedergutzumachen.
9. Wo immer möglich, bemühten wir uns aufrichtig
um direkte Wiedergutmachung an ihnen, ausgenommen, es würde ihnen oder anderen
Schaden daraus entstehen.
10. Wir fuhren fort, persönliche Inventur zu machen,
und wenn wir Unrecht hatten, gaben wir es sofort zu.
11. Durch Gebet und Meditation suchten wir
unseren bewussten Kontakt zu Gott - wie
wir ihn verstanden - zu verbessern. Wir
baten ihn nur, uns Seinen Willen für uns wissen zu lassen und uns die Kraft zu
geben, den auszuführen.
12. Nachdem wir durch diese Schritte ein inneres
Erwachen erlebt hatten, versuchten wir, diese Botschaft an andere weiterzugeben
und uns in allen unseren Angelegenheiten nach diesen Grundsätzen zu richten.
3.3 Lao-tse
38/87:
„Wahrlich: wer den
Weg verliert, ist nachher tugendhaft
Wer die Tugend
verliert, ist nachher gerecht
Wer die
Rechtlichkeit verliert, ist nachher sittsam“
[Lao-tse beschreibt
hier die Entstehung „fremder Götter“ – im Gegensatz zum einen Weg – und
gleichzeitig die Quelle der Einheit]
4 Der Text des
Friedensvorschlags und die Reaktionen darauf:
4.1 Der Text 13
4.2 Das Projekt auf einen Blick
(ein Diagramm) 19
4.3 Die Reaktionen auf den Vorschlag 20
Eine Vision für
Frieden im Nahen Osten
und unter den
drei Abrahamitischen Religionen
(gleichzeitig
eine spirituelle Antwort auf den „Zusammenstoß der Zivilisationen“)
Wie bereits von Vielen dargestellt, steht der Konflikt im Nahen Osten für das harte Aufeinandertreffen vor allem zweier unterschiedlicher Zivilisationen. Diese beiden Zivilisationen oder Kulturkomplexe führen sich auf drei verschiedene Religionen zurück, die wiederum alle in einem Mann gründen, nämlich dem biblischen Abraham.
Indem ich versuche nachzuvollziehen, was im Ursprung dieser drei Religionen jeweils offenbar geworden ist, hoffe ich zeigen zu können, wie der Konflikt gelöst werden kann.
Im Unterschied zu fast allen zurzeit verbreiteten problemorientierten Sichtweisen, die den Konflikt leider eher verhärten, ist dieser Vorschlag vollkommen lösungsorientiert. Er wurzelt in einer Vision, die alle drei Religionen als Aspekte der ursprünglichen Einsicht ihres Urvaters zeigt.
Der Urheber sowohl der jüdisch-christlichen wie der
islamischen Zivilisation:
Abraham, ein „Iraker“ aus Ur, hat vor nahezu viertausend Jahren eine Kulturrevolution angefangen, die bis heute fortwirkt und die ihre entmythologisierende Wirkung inzwischen weltweit entfaltet. Abraham konnte sich vom mythisch-religiös-kulturellen Hintergrund seiner Vorfahren lösen, weil er einen unmittelbaren Zugang zur umfassenden menschlichen Realität wieder entdeckt hat und in ihm die eine Kraft, von der alles stammt. Die Bibel benützt ein Wort aus dem Umfeld des Mose, um diese Kraft zu benennen: „JHWH“, zu Deutsch „ich bin der ich bin“ und gleichzeitig „ich bin da und werde da sein“. Der Ursprung der Einsicht des Abraham liegt also in der Identität eines jeden Seienden an dem Platz seiner Existenz und gleichzeitig darin, dass die innerste Wahrheit eines jeden Seienden die stets gegenwärtige schöpferische Kraft ist. Indem Abraham beide Aspekte dieser Identität in jedem Moment seines Lebens annahm, konnte er auch die Identität der Anderen respektieren und dadurch fand er in sich nicht nur die schöpferische Kraft als seine Lebensquelle, sondern auch deren Perspektive, nämlich die Perspektive des Ganzen. So konnte er alle Schwierigkeiten seines Lebens auf eine Weise lösen, die für alle Beteiligten Vorteile brachte. Und auf diese Weise erlebte er schließlich die Erfüllung seiner Träume. Wie in seiner ursprünglichen Vision wurde er zum Stammvater der damals völlig neuen Tradition des Monotheismus und des Volkes, das sich bis heute als „Gottes eigenes Volk“ betrachtet.
Abrahams Nachfahren:
Wie die Bibel nicht müde wird zu beschreiben, haben die Menschen späterer Generationen die Einsicht des Abraham immer wieder nicht mehr nachvollziehen können. Gegen diesen Verfall wandten sich aber immer wieder Menschen, die an die ursprüngliche Erfahrung des Abraham anknüpften, die „Propheten“. Mit ihnen begannen jeweils wieder neue Phasen echter Religion, also unmittelbarer Wahrnehmung – und damit auch Phasen des kulturellen Aufschwungs.
Einer dieser Propheten war Jesus. Sein Zugang zur Realität, seine Perspektive war die, dass er die schöpferische Kraft, von der alles stammt, als den ursprünglichen „Vater“ wahrnahm, der sich, mehr noch als ein menschlicher Vater es je könnte, um seine Kinder kümmert, der sie von Natur aus reichlich ausgestattet hat und ihnen rechtzeitig alles gibt, was sie brauchen. Alle, die diese Perspektive einnehmen konnten, konnten sich selbst als wahre Kinder Gottes und ihre Mitmenschen als ihre wirklichen Brüder und Schwestern sehen und auch so behandeln, nämlich mitfühlend. So konnte das Reich Gottes auf Erden erscheinen. Durch diese besondere Perspektive wurde Jesus zum exemplarischen „Sohn Gottes“ und unter diesem Titel stand die ganze Tradition, die diese Perspektive weitergab.
Nachdem diese Perspektive den völkischen Rahmen des auserwählten Volkes gesprengt hatte und zu einer universellen Religion geworden war, entstand genau daraus in weiten Kreisen aber ein neues Missverständnis, gegen das sich dann ein neuer Prophet wendete: Wenn Jesus als der einzige Sohn Gottes gesehen wurde, konnten alle anderen Menschen nur noch uneigentliche Kinder Gottes sein. Das sah der neue Prophet, Mohammed. Er bezog sich daher wieder auf Abraham und auf die Unmittelbarkeit seiner Hingabe an diese eine Kraft, die auch er als den Ursprung allen Seins erlebte.
Aber auch diese Hingabe, dieser „Islam“, den Mohammed wieder entdeckt hatte, wurde später missverstanden, verwechselt mit dem Zwang unter kulturelle Regelsysteme, unter lokale und temporäre Brauchtümer.
Die heutige Situation – ein Ergebnis unzureichenden
Verstehens:
Und so stehen sich heute drei religiös-kulturelle Regelsysteme gegenüber, die alle für sich beanspruchen, die alleinige und ausschließliche Wahrheit zu bedeuten und die daher die anderen der Unwahrheit bezichtigen. Und das ist der unspirituelle, nämlich der den anderen nicht verstehende und nicht akzeptierende Hintergrund hinter dem Zusammenstoß der Zivilisationen.
Die Intention, den Konflikt zu lösen, macht es daher notwendig, wieder an den Ursprung aller drei Religionen zurückzukehren, die jetzt im Widerstreit stehen, und ihr Wesen zu erkennen.
Das Lösungsbild – ein Heiligtum für alle drei
Religionen:
Der folgende Vorschlag intendiert genau das. Es geht nicht, wie es im Folgenden scheinen könnte, um die Errichtung eines Gebäudes, es geht ausschließlich um Einheit und Frieden. Dieser Friede wird möglich werden, wenn die Mitglieder einer jeden dieser drei Religionen lernen zu sehen, dass die grundlegenden Intentionen der beiden anderen Religionen übereinstimmen mit ihren eigenen Intentionen.
Um diesen Prozess zu erleichtern, mache ich deren Essenzen jetzt weiter sichtbar in der konkreten Landschaft von Jerusalem, indem ich ein Bild der wirklichen Lösung des Konflikts in sie hinein projiziere. Kurz: Das Gleichnis der Errichtung eines neuen Tempels wird es hoffentlich leichter machen, zu sehen wie der Friede konkret aussehen wird und worauf er beruht.
Am Ende allerdings, wenn die gegenseitige Anerkennung der drei Religionen allgemein akzeptiert ist, könnte dieses virtuelle Bild der Lösung sogar physisch realisiert werden in Form einer architektonischen Struktur. Jetzt aber soll das Bild nur Transportmittel für die Botschaft sein.
Die gegenwärtige Symbolik des Tempelbergs in
Jerusalem:
Beginnen Sie bitte mit mir, die Symbolik zu betrachten, die der Tempelberg in Jerusalem gegenwärtig darbietet:
Gemäß der Tradition steht der Felsendom [symbolisch – denn in Wirklichkeit wurde er aus praktischen Gründen ein wenig versetzt] an dem Platz, an dem Abraham seine Bereitschaft manifestiert hat, seinen Sohn zu opfern – falls die spirituelle Kraft, von der er sich während seines ganzen Lebens leiten ließ, es wirklich von ihm verlangte.
Abraham und die säkularen Juden:
Diese Bereitschaft Abrahams halten viele säkulare Juden heutzutage für einen Wahn, die Bibel nennt es einen Test. In den Augen dieser säkularen Juden (und der meisten rational eingestellten Menschen des Westens) hat Abraham gerade durch seine Bereitschaft diesen Test nicht bestanden. Die Bibel sagt, er bestand den Test.
Der Unterschied zwischen den beiden Ansichten geht zurück auf die Tatsache, dass die säkulare Gruppe sich bewusst distanziert von der Erfahrung der inneren Führung, die Abraham offensichtlich entdeckt hatte und die ihn bei dieser Gelegenheit von seinem letzten Aberglauben befreite – mit dem endgültigen Verschwinden von Menschenopfern als Ergebnis. Die säkularen Juden können sich nur auf ihre Rationalität stützen – was in jedem Fall einer Führung durch Aberglauben oder durch Emotionen [den typischen Symptomen unverstandener Religion] vorzuziehen ist, denn letzteres hat seit je her und bis heute ein Übermaß an realem Grauen verursacht. Für diese Wachheit verdienen es die säkularen Juden (Christen, Muslime, …) als wahrlich genuine Nachfolger Abrahams genannt zu werden, denn in Wirklichkeit folgen sie ihrer inneren Führung sehr genau, die ihnen Wachheit gebietet den Gefahren missverstandener Religion gegenüber. Sie sind wahrhaftig und sie setzen sich ein und dafür müssen sie respektiert werden.
Abraham, der ursprüngliche Muslim (Christ, Jude) – die
Essenz des Islam:
Die Geisteshaltung, die Abraham pflegte, war genau jener Zustand wacher Hingabe, des Annehmens der Wirklichkeit als einer Herausforderung. Diese Einstellung der vollkommenen Unterwerfung unter die allumfassende Realität und die kreative Kraft, die sie lenkt und die daher „Herr“ genannt wird, wird in der arabischen Sprache seit je her „Islam“ genannt. Sie hat sich später in der Religion mit dem Namen „Islam“ manifestiert, ist aber natürlich schon vorher der durchgehende Kern des Geists der Bibel.
Der Felsendom, der von Muslimen erbaut wurde, steht an seinem Platz als ein Zeugnis dieser Tatsache, und er steht daher genau am richtigen Ort für alle drei Abrahamitischen Religionen, als eine Dokumentation jener Geisteshaltung, auf die das Judentum zurückgeht. Das tatsächliche Selbstopfer Jesu [das natürlich viel tiefer erklärt werden müsste, um seine wirkliche Bedeutung zu verstehen] bestätigt genau diese Geisteshaltung, die wieder später erneut formuliert wurde von dem Geist, der Mohammed inspiriert hat, und die zudem symbolisiert wird durch seine „Auffahrt in die Himmel
“ an diesem Ort.In dieser Weise verstanden, ist „Islam“ die Basis des Judentums, des Christentums und der Religion mit dem Namen „Islam“. Deshalb muss der Felsendom bleiben, wo er steht und da muss er von allen drei Religionen geschützt werden.
Die Essenz des Judentums:
Die Juden sind im Wesentlichen „Gottes erwähltes Volk“, hingegeben an die spirituelle Kraft, die die Welt hervorgebracht hat und die sie immer noch lenkt und die auch die Menschen lenkt. Die Funktion der Juden ist es daher, die Tradition ihrer Erwählung zu achten und in der Gegenwart in besonderer Weise darauf aufmerksam zu sein, dass der Respekt vor der innersten Wahrheit der Menschen und der Schöpfung gewahrt bleibt, denn wir Menschen sind immer in Gefahr, einerseits in tierischen Emotionen und andererseits in verfestigten Vorstellungen, in Ideologien, stecken zu bleiben – wie nicht zuletzt der israelisch-palästinensische Konflikt zeigt.
Diese Friedensvision will die Juden daher erinnern an ihre heutige Rolle als „Gottes eigenes Volk“: Offensichtlich muss das Volk Gottes, wenn es seine Rolle heute wirklich annimmt, ein Modell sein, das von anderen nachgeahmt werden kann. Das bedeutet, die Juden müssen eine integrative Kraft sein in der Welt, die dazu beiträgt, dass die Welt als Ganzes eins werden kann, und die den verschiedenen Völkern hilft, ihren segensreichen Platz in diesem Ganzen zu finden.
Damit sie diese Rolle ausfüllen können, brauchen sie [symbolisch] einen Platz, der ihnen einen Überblick ermöglicht, sie brauchen einen erhabenen Platz. [Hier ist es wichtig anzumerken, dass diese Position sie nicht moralisch „besser“ macht als andere, aber diese Rolle kann sie dazu bringen, bewusst sensitiv und aufmerksam zu sein – wie sie es offenbar in der Vergangenheit bereits waren, wenn man die überdurchschnittlichen Positionen betrachtet, die sie überall in der Welt einnehmen.]
Die heutige Funktion und Position eines jüdischen
Tempels:
Aus diesem Grund kann der neue Tempel der Juden in seiner Funktion, den Umständen unserer Zeit entsprechend, nicht identisch sein mit der Funktion vergangener Tempel, die jeweils den Umständen ihrer jeweiligen Zeit gemäß errichtet worden sind. – Und er kann nicht „unten“ sein. Als ein Symbol der einenden übergeordneten Perspektive, auf die das heutige „erwählte Volk“ hinzielen muss, braucht ihr Allerheiligstes [symbolisch] eine Position, die einen Überblick erlaubt, eine Position „über dem Grund“ und, um die Übereinstimmung mit der Intention ihres Gründers Abraham zu zeigen, vorzugsweise eine Position über dem definierten Punkt seines letzten Tests, also über dem Felsendom.
Entsprechend kann die Oberfläche des Tempelbergs unberührt bleiben – die Gebäude dort müssen von „Gottes eigenem Volk“ sogar ganz besonders beschützt werden – und der gedachte neue Tempel wird auf einer Plattform hoch über dem Boden errichtet werden [gewissermaßen wie eine Erd- und Himmels-Beobachtungsstation, gleichgültig ob diese Plattform vom Boden aus unterstützt wird oder ob sie schwebt, in Position gehalten durch Arten von „Zeppelins“].
Dieses Modell kann auch von den beiden anderen Religionen akzeptiert werden [und wenn nur als eine Visualisierungs-Übung], denn die neue, symbolische Rolle des „auserwählten Volkes“ ist die alte Rolle – und die Juden spielen diese Rolle bereits seit langem auf vielerlei Weisen in der Welt und in vielen Gebieten der heutigen Kultur. Nun geht es darum, diese Rolle auch in Jerusalem zu spielen.
Das wird sich auch in den Formen zeigen, die ein künftiger Tempel annehmen wird, der diesem Modell entsprechend gedacht oder geplant ist. Die Unterschiede, wie ein solcher Tempel von verschiedenen Gruppen gesehen wird, müssen darin berücksichtigt sein. Alle tatsächlich vorhandenen Ansichten müssen repräsentiert sein [und dadurch ein permanenter Wettbewerb von Ideen], einschließlich der Ansichten derer, die überhaupt keinen Tempel haben wollen. Auch für sie muss es ein Tempel der Toleranz sein – wie für die verschiedenen anderen Gruppen, so auch für die Vielfalt der Juden selbst.
Auf diese Weise wird ein komplexes Gebäude entstehen – vergleichbar mit der Komplexität des Heiligen Grabes – und damit demonstrieren, dass die Wahrheit niemals von einem Ausschnitt zur Gänze repräsentiert werden kann; nur in der Multiplizität kann das Eine wahrlich symbolisiert werden. – Und das ist der Punkt, an dem die [symbolischen] „zwölf“ „Stämme“ zurückkehren und sich manifestieren in der Vielfalt dieses neuen Symbols. Nur dann ist Israel wieder vereinigt und gleichzeitig sind wir in ihm vereinigt mit der Welt und mit der Kraft, die sie lenkt, denn nun sind auch wir selbst frei, unserem eigenen Pfad zu folgen, was immer der sein mag, wenn er nur unserer Wahrheit entspricht.
Der christliche Teil der Vision:
Im Wesen läuft das Christentum darauf hinaus zu sagen, dass „der Christus“ als der exemplarisch manifestierte „Sohn von Gott“ die Achse der Welt darstellt, die gleichzeitig den Weg in den Himmel anzeigt. Und weil Jesus selbst sich vorzugsweise „Menschensohn“ genannt hat [und das ist es, was seine wahren Nachfolger zu werden streben], so ist die Achse dieses Projekts die menschliche Achse, die Achse der Mensch-lich-keit.
Der Felsendom soll in dem Modell an der oberen Plattform gespiegelt werden, um diese Achse architektonisch darzustellen – und als Symbol der Himmelfahrt des Propheten Mohammed. So wird diese Achse die Gedanken der Menschen um die Frage kreisen lassen, was wahre Menschlichkeit bedeutet, um schließlich zu verstehen, dass es bedeutet, Führung zu empfangen aus der innersten Wahrheit und ihr zu vertrauen, in genau jener Geisteshaltung, die Abraham, Jesus und Mohammed selbst verwirklicht und empfohlen haben. Es ist ja nicht ein Privileg einiger Weniger, sich in jenen Geisteszustand einzustimmen; diese Möglichkeit ist, nach übereinstimmender Aussage aller Abrahamitischen Religionen, persönlich jedem Menschen angeboten.
Wie zuvor die Rolle des Islam und des Judentums kann nun auch die eben beschriebene Rolle des Christentums von beiden anderen Religionen akzeptiert werden – und zwar ohne dass die Juden bekehrt werden müssten zu der Auffassung, dass Jesus „der Messias“ war, und ohne dass die Muslime glauben müssten, dass Gott nur einen Sohn hat. Alle brauchen nur akzeptieren, was die Bibel über die Erschaffung des Menschen sagt, nämlich dass die schöpferische Kraft den Menschen „nach ihrem Bild“, „als eine Kopie von sich selbst“ erzeugt hat, was bedeutet, dass Gott sich in den Menschen manifestiert und dass es möglich ist, seine Manifestation wahrzunehmen und aus dieser Wirklichkeit heraus zu leben.
Die Schlussfolgerung:
Auf diese Weise kann jede der drei Religionen als ein Aspekt der Beziehung zwischen dem Menschen und der schöpferischen Kraft gesehen werden – und auf diese Weise können sich alle drei Religionen aneinander erfreuen – und gegenseitiger Respekt wird ganz von selbst da sein. Die Konsequenz wird Kooperation sein und eine neue Form von Integration, in der jeder Teil seine Identität bewahren wird, ohne etwas aufgeben zu müssen oder ohne einem anderen etwas wegzunehmen, und in der die Unterschiede nicht bekämpft zu werden brauchen, weil jeder Teil durch sie bereichert wird.
Die spirituelle
Beziehung zwischen den drei Abrahamitischen Religionen und deren
symbolisch-räumliche Zuordnung bezogen auf den Tempelberg und einen gewünschten
Neuen Tempel in Jerusalem:
Reaktionen auf das
Tempelprojekt
Daniel Libeskind
(Architekt, jüdisches Museum Berlin), 29. Mai 2002:
"I deeply appreciate your letter to me and share with you your
desire for Peace in the middle east - as a matter of fact I am to receive the
HiroshimaCity Peace Prize 2002. I only hope that your idea gets momentum."
“Ich schätze Ihren Brief an
mich sehr und teile mit Ihnen Ihren Wunsch nach Frieden im Nahen Osten –
tatsächlich wurde mir der HiroshimaCity Friedenspreis 2002 verliehen. Ich hoffe
nur, dass Ihre Idee den nötigen Schwung bekommt.“
Frank O. Gehry
(Architekt, Museum Bilbao), 4. und 8. Juni 2002:
Your concept is certainly
very interesting. I think your proposal for a
„Ihr Konzept ist sicherlich sehr interessant. Ich denke Ihr
Vorschlag für einen Neuen Tempel ist genau an der Zeit. Wenn ich einen Weg
finden kann, zu helfen, wäre ich dazu bereit.“
Arnold Mindell (internationaler Streitschlichter), 9. Juni 2002:
“Thanks for your good work… We shall mention your work
to others interested in the
“Danke für
Ihre gute Arbeit… Wir werden Ihre Arbeit anderen gegenüber erwähnen, die am
Nahen Osten interessiert sind.”
The Bill & Melinda Gates Foundation, 11.
Juni 2002:
“We appreciate
the value of your request.”
“Wir schätzen den Wert Ihres Anliegens.“
Carl
Friedrich von Weizsäcker (Physiker und Philosoph), 12. Juni 2002:
„Leider kann ich mich altersbedingt nicht mehr für Ihren Plan einsetzen.“
Paul Allen (Mitbegründer von Microsoft), 17. Juni 2002
“We appreciate your fine intent and your creativity”
“Wir
schätzen Ihre feinsinnige Absicht und Ihre Kreativität”
Odilo Lechner OSB (Abt von St. Bonifaz, München), 20. Juni 2002:
„…das Projekt
„neuer Tempel“ ist eine kühne Vision. Vielleicht ist sie zu kühn, da die
maßgeblichen Kräfte in Jerusalem in absehbarer Zeit wohl kaum dazu zu gewinnen
sind. Aber vielleicht kann schon die Idee eines gemeinsamen Projekts Menschen
einander näher bringen.
Mit vielen
Segenswünschen für Ihr Vorhaben“
Foster and Partners
(Architekten, Reichstag Berlin), 2. Juli 2002
“We wish you every success
with your timely vision.”
„Wir
wünschen Ihnen jeden Erfolg mit Ihrer zeitgerechten Vision“
Gershon Baskin (Israel/Palestine Center for Research
and Information [IPCRI]), 4. Juli 2002
I am sorry but
I cannot support this concept at all. Gershon Baskin
May I ask you why? Gottfried Hutter
Simply put I
think that making any changes on the temple mount is too explosive – just leave
it alone. GB
What would you say if Muslims would support the
project? GH
Go for it GB
Es tut mir leid, aber ich kann dieses Konzept
überhaupt nicht unterstützen. Gershon Baskin
Darf ich Sie fragen warum? Gottfried Hutter
Einfach gesagt, denke ich, dass irgendwelche
Veränderungen am Tempelberg zu explosiv sind – lassen Sie das in Ruhe. GB
Was würden Sie sagen, wenn Muslime das Projekt
unterstützen würden? GH
Machen Sie’s GB
Wolfgang Thierse (Präsident des deutschen Bundestages), 23. Juli 2002
„Herr Thierse möchte
unterstreichen, dass er Ihre Überlegungen zur Errichtung eines Tempels aller
Religionen in Jerusalem ausdrücklich begrüßt. Gerade vor dem Hintergrund der
andauernden Konflikte wäre dies, wie Sie richtig konstatieren, ein wichtiger
Ort der Einheit aller Konfessionen.“
Tadao Ando (Japan, Pritzker
Architecture Prize 1995), 30. Juli 2002
“Your concept is very interesting. Physically we are far from the
„Ihr Konzept ist sehr interessant. Physisch sind wir sehr weit weg vom
Nahen Osten, besonders von dem Schlachtfeld des langen und komplizierten
Konflikts zwischen Israel und Palästina, aber ihre Leiden und ihre Verzweiflung
sind immer nahe bei uns. Wir müssen uns sehr mit unserer Erde beschäftigen und
unseren kleinen Planeten wertschätzen. Danke für Ihre Bemühung.“
CDU-Bundesgeschäftsstelle
(Gert Olav Göhs), 31. Juli 2002
„Selbst wenn Ihre Vision nicht 1:1 umgesetzt würde, wird es weitere Gedanken und Vorschläge anregen, die den Dialog der Religionen, Kulturen und Völker im Nahen Osten fördert und so zu einem stabilen Frieden im Nahen Osten - im Heiligen Land - beitragen kann.“
Sprecher des Erzbischofs von Canterbury, Alex Chance, 3. September 2002
“Your vision for the Tempel Projekt sounds most
interesting”
“Ihre
Vision für das Tempel-Projekt klingt höchst interessant.”
Douglas Rushkoff, a professor of communications at
“Looks fascinating”
„Sieht
faszinierend aus“
Israelischer Religionsminister Ochana, 8. Dezember 2002
„very interesting“
„sehr interessant“
Bürgermeister von Haifa, Amram Mitzna, Chef der Arbeiterpartei Israels, 10. Dezember 2002
Fühlt sich durch den
Vorschlag bestätigt in seiner Politik der Völkerverständigung
Vatikan: Rat für den interreligiösen Dialog, Erzbischof Fitzgerald, 19. Dezember 2002
Der Vorschlag ist „geeignet
zur Meinungsbildung“ unter den drei Religionen und unter den politischen
Gruppierungen Israels
Rabbi Rosen, Präsident des ICCJ, der bedeutendsten
internationalen Organisation für den Dialog zwischen Juden und Christen, 15. Dezember 2002
„a wonderful, wonderful idea“
“eine wunderbare, wunderbare Idee”
Arab Educational Institute,
“Your vision for peace in the
Middle East and worldwide seems to the AEI very good and encouraging step for a
better future.”
“Ihre Vision für Frieden im Nahen Osten und weltweit scheint für
das AEI ein sehr guter und ermutigender Schritt in eine bessere Zukunft.“
Dr. Haider Abdel
Shafi,
“Thank you for your cordial and
illuminating message, which I hope all of us Moslems Christians and Jews should
ponder.”
“Danke für Ihre herzliche und erleuchtende Nachricht, von de ich hoffe,
dass alle von uns Moslems, Christen und Juden sie überlegen.“
Abrahamspost – Mitteilungsblätter der “Freunde Abrahams e.V.” Frühjahr/Sommer 2003, Verweis auf den Friedensvorschlag unter
http://www.kaththeol.uni-muenchen.de/biblisch/at1/AP2.html
The World
Bank, Vice President Vinay K. Bhargava,
“… presents some intriguing possibilities for interfaith dialogue... We
wish you every success in all of your important endeavors.”
“… präsentiert
einige faszinierende Möglichkeiten des interreligiösen Dialogs… Wir wünschen
Ihnen jeden Erfolg in allen Ihren bedeutenden Unternehmungen.“
Dr. Odilo Lechner OSB, Abt von St. Bonifaz, München, 5. April 2003
„Es ist eine faszinierende
Idee, diese Einheit am Tempelberg im so zerrissenen und umkämpften Jerusalem
zeichenhaft sichtbar zu machen. Ich wünsche sehr, dass es Ihnen gelingt, viele
Menschen für dieses Friedensbild zu begeistern.“
Prof. Dr. Dr. Karl-Josef Kuschel, Universität Tübingen, 12. Mai 2003
Gerne bestätige ich Ihnen, daß ich Ihre Initiative zu einer auch im
Symbol des Felsendoms ausgedrückten Verständigung der drei abrahamischen Religionen
angesichts der Weltsituation notwendig, ja dringend geboten finde… , daß Ihre
Gedanken - gerade was den Felsendom angeht - identisch sind mit den meinen.
P. Dr. Anselm Grün OSB, Münsterschwarzach, 27. Mai 2003
„… es ist
ein Ärgernis, daß ausgerechnet die Religionen, die sich alle auf Abraham
berufen, gegeneinander kämpfen, anstatt sich gemeinsam für den Frieden in der
Welt einzusetzen. Insofern wünsche ich Ihrer Vision ein gutes Gelingen. Eine
Vision kann das Denken verändern und aus dem Denken kommt ein neues Handeln.“
Charlotte Knobloch, Vizepräsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, 18. Juni 2003
[bedankt
sich für den] „hervorragenden Friedensvorschlag für das Heilige Land“.
Friedrich Ebert
Stiftung, Referat für den Nahen und Mittleren Osten, Hajo Lanz, 17. Juli 2003
„Ihr
Projektvorschlag zeugt von einem
tiefen Verständnis der historischen, komplexen und heute nicht zuletzt religiös begründeten Ursachen
für die anhaltende Konfliktsituation
im Nahen Osten. Das von Ihnen beschriebene Tempel-Projekt darf sicherlich als
visionär und gleichzeitig revolutionär gelten.“
Prof. Dr. W. Michael
Blumenthal, Direktor des Jüdischen Museums Berlin, 21. August 2003
Many thanks for sending your
concept for a spiritual symbol of the common heritage of the three great religions. If realized, it would certainly be a powerful
factor to promote understanding and peace.
Danke für die Übersendung Ihres Konzepts für ein spirituelles Symbol
des gemeinsamen Erbes der drei großen Religionen. Wenn realisiert, wäre es
zweifellos ein machtvoller Faktor, um Verstehen und Frieden zu fördern.
I do believe that in the long run some such
conceptual reconciliation of the Abrahamic faiths could play a constructive
role in the
Ich glaube, dass in der langen Sicht eine derartige
konzeptionelle Aussöhnung der drei Abrahamischen Religionen eine konstruktive
Rolle im Nahen Osten spielen könnte und tatsächlich in der ganzen Welt. Und,
obwohl Ihr Projekt manchen als unrealistisch kühn erscheinen wird im Kontext
der gegenwärtigen Politik, die Geschichte der Religionen bietet sicherlich
vergleichbar dramatische Veränderungen der Perspektive.
Prof. Dr. Manfred Görg, Lehrstuhl für Altes Testament,
Universität München, 13. November 2003
„Bei der Tempelvision des Münchner Theologen
Gottfried Hutter handelt es sich in meinen Augen um eine legitime Fortführung
bzw. Wiederaufnahme des alten prophetischen Traditionen von Exodus 26-40, des
Ezechiel (40-48), des Sacharja (6-8), wie auch der Qumran-Tempelrolle. Es hat
in Israel eine durchgehende Bemühung gegeben, einen idealen Tempel ins Auge zu
fassen … und so ist es auch heute durchaus legitim … den Ansatz, den Israel
selber geliefert hat, weiterzuentwickeln.“
David Bornstein, Autor von “How to Change the
World: Social Entrepreneurs and the Power of New Ideas” [„Wie die Welt
verändert wird: Soziale Unternehmer und die Macht neuer Ideen”] 23. Dezember
2003
“Thanks for telling me about your work in
the middle east. Good luck with your work.”
“Danke
für Ihre Mitteilung über Ihre Arbeit im Nahen Osten. Viel Glück mit ihrer
Arbeit“
PROF. M.
S. SWAMINATHAN,
UNESCO Cousteau Lehrstuhl in Ökotechnologie; Vorsitzender der M S Swaminathan Research
Foundation, INDIEN, 27. Dezember 2003
“Thank you for your Vision for Peace in the
„Danke
für Ihre Vision für Frieden im Nahen Osten. Wir brauchen dringend Frieden und
menschliche Sicherheit. Laßt uns beten für eine friedvolle und glückliche Welt
im Jahr 2004.“
[Prof.
M. S. Swaminathan ist von TIME Magazine als einer der zwanzig
einflussreichsten Asiaten des 20. Jahrhunderts bezeichnet worden und als einer
der nur drei von Indien, neben Mahatma Gandhi und Rabindranath Tagore.]
Karen Armstrong [frühere
katholische Nonne und Autorin von Büchern über viele Religionen der Welt]
13. Januar 2004
“I had not heard of the initiative but am delighted to know about it.
All good wishes. Karen Armstrong”
„Ich hatte nichts gehört von der Initiative, bin aber
hocherfreut jetzt davon zu wissen. Alle guten Wünsche. Karen Armstrong